Es gibt eine ganze Reihe Zeitgenossen, die davon überzeugt sind, Wasser könne Informationen speichern. Sie schmecken einen entsprechenden Unterschied und fühlen sich beim Genuss von lebendigem Wasser wohler. Ihnen gegenüber steht die Wissenschaft mit der größtenteils geschlossenen Ansicht, Wasser sei Wasser.
Was spricht für die Fans "lebendigen Wassers"?
Quellwasser soll laut Anhängern und wenigen Wissenschaftlern eine rhythmischere und schönere Kristallbildung haben als Leitungswasser, welches träger sei. Dabei berufen sich Menschen, die bewusst lebendiges Wasser trinken, häufig auf den Japaner Masaru Emoto. Er fotografierte gefrorenes Wasser mit kristallförmigen Strukturen. Im Gegensatz zu den harmonischen und formschönen Kristallformen von Quellwasser, welches lebendig sei, soll Leitungswasser zum Beispiel unvollendete und unschöne Kristallformen haben. Diese Bilder Emotos werden gerne als Beweis dafür vorgelegt, dass Wasser Informationen speichern könne.Die Kristallformen entstehen, wenn sich das Wasser für Picosekunden (1 Pikosekunde entspricht dem billionsten Teil einer Sekunde) über sogenannte Wasserstoffbrücken miteinander verbindet. Belebtes Wasser soll veränderte Kristallformen haben, was wiederum der Beweis für den neuen Informationsgehalt wäre.
Wie soll Wasser positive Infos speichern?
Geht es nach den Verfechtern der Theorie vom lebendigen Wasser wäre es das Beste, natürliches Wasser zu trinken. Damit ist Wasser gemeint, welches durch die Erde dringt und aus Quellen heraussprudelt. Auf diesem Weg könnte es die besten Informationen und Energien aufnehmen, heißt es. Belebende Stoffe wären darin enthalten.Eine andere Vorgehensweise, um Wasser entsprechend aufzubereiten, ist der direkte Kontakt mit positiv aufgeladenen Rosenquarzen oder Bergkristallen. Diese sollen ihre positiven Informationen ins Wasser und beim Trinken auf den Menschen übertragen.
Aufwendiger ist die sogenannte Verwirbelung von Wasser: Das Wasser wird stark in Bewegung gebracht, wodurch die negative Information gelöscht werde. Dabei soll sich bei bestimmten Rhythmen die Struktur verändern und sich das Wasser für positive Prägungen öffnen.
Eine weitere Idee bezieht sich darauf, dass durch Rohre hindurch fließendes Wasser positive Informationen aufnehmen könne. Dazu müsse man nur die Rohre mit Klängen, kosmischen Strahlen oder magnetischen Feldern aufladen. Nebenher werden noch Kalkablagerungen verringert. Nach dieser Methode geht auch das berühmt-berüchtigte Granderwasser vor.
Was spricht gegen die Theorie vom lebendigen Wasser?
Wissenschaftler, die einer Fähigkeit des Wassers, Informationen zu speichern, zustimmen, sind äußerst selten. Gängigerweise argumentieren Experten, dass die sogenannten Clusterbildungen des Wassers nur kurzlebig seien und Wasser daher keine Informationen speichern könne. Selbst Dr. med. Rene Hirschel von der Arbeitsgruppe Wasser der Deutschen Gesellschaft für Energetische- und Informationsmedizin (DGEIM), selber eher ein Unterstützer, meint, man müsse an lebendiges Wasser und dessen positiven Effekt glauben, damit es wirkt. Er gibt aber auch an, dass das Wissen um die Kraft des Wassers jahrhundertealt ist.Den Unterschied zwischen angeblich totem oder lebendigen Wasser zu schmecken und zu fühlen, scheint Geschmackssache zu bleiben.