Demnach sollen in dem grünen Blattgemüse Substanzen stecken, die das Wachsen von Muskeln beschleunigen. Um nachweisliche Ergebnisse zu erzielen, müsste ein Mensch jedoch – ähnlich wie Popeye, der das Zeug dosenweise in sich hineinschüttet – große Mengen verzehren. Das zeigten Versuche mit Ratten. Die US-amerikanischen Forscher von der Rutgers University um Jonathan Gorelick-Feldmann und Ilya Raskin, der laut Pressemeldungen auch Mitbegründer einer Firma für pflanzliche Wirkstoffe sein soll, reden dabei von mindestens einem Kilo Spinat pro Tag!
Grund für die muskelwachstumfördernde Wirkung des Spinats sind die darin enthaltenen Phytoecdysteroide, die auch in anderen Krautgewächsen vorkommen. Sie gleichen beziehungsweise entsprechen Hormonen: Zum einen denen, die bei einer Reihe von Insekten dafür sorgen, dass diese sich häuten können. Zum anderen den sogenannten Steroidhormonen, die in unserem Körper eine ganze Reihe Aufgaben haben, zum Beispiel sind sie beteiligt daran, dass wir wachsen und uns bewegen können.
Für den Test haben die Wissenschaftler einen Extrakt aus Spinat hergestellt, den sie im Labor auf die Muskelzellen von Mäusen und Menschen taten. Das Ergebnis (veröffentlicht im Internetmagazin "Journal of Agricultural and Food Chemistry") ist überraschend: Unter Einwirkung des Spinats erhöhten die Zellen die Produktion von Eiweiß – und damit ihr Wachstum – um bis zu einem Fünftel. Die Ratten, die täglich eine Portion des Spinatextraktes zu fressen bekamen, hatten bereits nach nur einem Monat zwischen 18 und 24 Prozent mehr Kraft in ihren Vorderpfoten, sagen die Forscher.
Jetzt gilt es zu untersuchen, worauf die Wirkung der Pflanzenhormone beruht und wie man sie beeinflussen kann.