Tätowierungen wurden schon immer auch getragen, um aufzufallen und konservativere Zeitgenossen zu schockieren. Heute sind laut verschiedener Umfragen circa zehn Prozent der Deutschen tätowiert. Wer jetzt noch mit Tattoos auffallen will, wählt Körperstellen, die ständig sichtbar sind, wie etwa Handrücken, Hals oder Gesicht. Vielleicht auch deshalb ist in den letzten Monaten ein neuer Trend in der Tattoo-Szene zu beobachten: die Augapfel-Tätowierung.
Bei dieser exklusiven Form des Körperschmucks wird die Tinte direkt in den Augapfel injiziert – nicht in die Iris, sondern in das Weiße des Auges. An richtige Motive, wie sie bei anderen Tattoos üblich sind, ist dabei aber nicht zu denken. Vielmehr sieht das Endergebnis eher aus wie ein Tintenklecks. Einige Tattoo-Fans haben sich auch so tätowieren lassen, dass das Weiße des Auges nun komplett blau ist, heißt es.
Momentan gibt es zwar nur wenige Hartgesottene, die diese Art des permanenten Körperschmucks für sich wählen. Laut US-Medienberichten werden es aber ständig mehr.
Pionier war wohl der Kanadier Pauly Unstoppable – in der Szene aufgrund seiner extremen Tattoos und Piercings kein Unbekannter. Er ließ sich im Juni 2007 ein Augapfel-Tattoo verpassen und war damit vielleicht der erste Mensch, der einen solchen Eingriff an sich vornehmen ließ.
Die Prozedur soll nach Aussage von auf diese Art tätowierten Personen schmerzfrei sein. Trotzdem ist zu bedenken, dass ein solches Tattoo einen massiven Eingriff in eins der sensibelsten Organe des Menschlichen Körpers darstellt und dass mögliche Komplikationen und Spätfolgen noch überhaupt nicht erforscht sind. Auch im Blog eines Freundes von Pauly Unstoppable, der sich direkt nach ihm den Augapfel tätowieren ließ, wird noch einmal das hohe Risiko deutlich. Dort steht: "Diese Prozedur sollte nicht einfach wiederholt werden. Bevor ihr es nachmacht, wartet erst einmal ab, ob eine komplette Heilung eintritt oder wir erblinden werden!".