Zu diesem Ergebnis kamen die US-amerikanische Forscherin Deborah J. Clegg von der Universität von Texas und ihre Kollegen, die Versuche mit Ratten durchführten.
Die Wissenschaftler wollten testen, wie verschiedene Arten von Fetten in der menschlichen Ernährung auf den Organismus wirken. Dazu verabreichten sie Ratten entweder Fette mit Ölsäure (zum Beispiel in Traubenkern- oder Olivenöl), Fette mit einem hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel in Pflanzenölen) oder Fette mit gesättigten Fettsäuren (zum Beispiel in einigen Milchprodukten wie Butter). Sie wurden den Nagern in die Nahrung gemischt, durch eine Infusion in die Blutbahn geleitet oder direkt ins Gehirn injiziert. Dabei achteten die Forscher darauf, dass jedes Versuchstier die gleiche Menge an Kalorien aufnahm.
Das Ergebnis der Versuchsreihe (veröffentlicht im Fachmagazin "Journal of Clinical Investigation", Band 119, Seite 2577-2589) zeigt, dass gesättigte Fettsäuren einen wichtigen Mechanismus direkt im Gehirn stören: Sie sorgen dafür, dass die Signale der Hormone Insulin und Leptin von den Körperzellen ignoriert werden. Diese Botenstoffe sind dafür verantwortlich, dem Körper ein Sättigungsgefühl zu vermitteln und so das Gewicht zu regulieren. In der Folge wird daher mehr Nahrung aufgenommen, als der Körper benötigt. Die Wissenschaftler konnten außerdem feststellen, dass ungesättigte Fettsäuren das Gehirn nicht auf diese Weise manipulieren.
Den Forschern zufolge können aus dem Experiment Empfehlungen für die menschliche Ernährung abgeleitet werden, obwohl die Versuche mit Ratten durchgeführt wurden: Da gesättigte Fettsäuren dazu verleiten könnten, mehr Nahrung aufzunehmen als nötig, müsse darauf besonders geachtet werden. Bereits bekannt ist, dass fettes Essen Diabetes begünstigen kann: Fetthaltige Lebensmittel reduzieren auf Dauer die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber dem Botenstoff Insulin.