Was sind Peptide?
Peptide können antibakterielle, antibiotische, entzündungshemmende Wirkungen haben - sie treten allerdings auch in Form von Hormonen auf. Die bekanntesten Peptidhormone dürften Oxytocin und Insulin sein.Peptide sind wichtig für alle Zellen im Körper. Sie spielen eine große Rolle als Botenstoffe zwischen den Zellen und regulieren auch den Stoffwechsel innerhalb der Zellen. Sie bestehen aus Aminosäuremolekülen, die sich von Eiweißen nur durch die Menge der Aminosäuren, aus denen das jeweilige Molekül besteht, unterscheiden. Ab einer Zahl von etwa 50 bis 100 (die genaue Grenzzahl ist unklar) aneinander hängender Aminosäuren wird das Molekül Protein genannt. Peptide sind demnach also Teilstücke von Proteinen. Die Aminosäuren sind durch so genannte Amidbindungen aneinander gekettet. Die verschiedenen Funktionen ergeben sich aus der Reihenfolge, in der die Aminosäuren miteinander verbunden sind. Dabei wird zwischen Oligopeptiden und Polypeptiden unterschieden. Oligopeptide bestehen nur aus wenigen, Polypeptide aus vielen Aminosäuren (ab einer bestimmten Menge von Aminosäuren auch Proteine genannt).
Wird die Reihenfolge verändert, geraten auch die natürlichen Funktionen durcheinander. Auf eine solche Veränderung werden teilweise auch Krankheiten wie Alzheimer oder Kreutzfeldt-Jakob zurückgeführt.
Peptide in der medizinischen Forschung
Mittlerweile können Peptide auch künstlich hergestellt und in ihrer chemischen Zusammensetzung verändert werden.Peptide sind aus der medizinischen Forschung nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer Hilfe hoffen Forscher der University of Melbourne beispielsweise, den menschlichen Körper im Kampf gegen Aids unterstützen zu können. Bei Tierversuchen konnten die australischen Forscher beobachten, dass sich die Immunität gegen das Virus im Körper des Tieres durch die Injektion mit Peptid überzogenem Blut deutlich verbessert hatte. Sie hoffen nun, dass sich diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen.
Peptide in der Kosmetik: Faltenkiller, Hautstraffer und Feuchthaltemittel
Besonders im Bereich des Anti-Aging werden Kosmetikprodukte häufig damit beworben, dass in ihnen dem Alterungsprozess entgegen wirkende Peptide stecken. Sie sollen vor allem zur Glättung von Falten und als Botenstoffe eingesetzt werden können.Bestimmte Peptide entspannen die Muskeln und reduzieren so die Mimikfältchen, heißt es. Aber: Sobald die Haut nicht mehr damit eingecremt wird, hört auch die Wirkung der Produkte auf.
Manche Peptide halten die Haut feucht und sind von ihrer Wirksamkeit her mit anderen feuchtigkeitsspendenden Produkten vergleichbar. Für andere Produkte versprechen deren Hersteller, dass die enthaltenen Peptide die kollagenbildenden Zellen (sogenannte Fibroblasten) zur Kollagenproduktion anregen und so die Haut von innen her aufpolstern können.
Sogenannte Dermo-Peptide sollen demnach den Zusammenhalt der Zellstruktur verbessern, um der Haut zu einem festeren, strafferen Aussehen zu verhelfen.
Ob die von der Kosmetikindustrie vielgepriesenen "Amino-Peptide" tatsächlich besser wirken als herkömmliche Vitamine oder Öle, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Bislang ist übrigens auch ungewiss, was genau mit dem Begriff "Amino-Peptid" gemeint ist: Dieser Begriff findet sich in der wissenschaftlichen Literatur nicht wieder. Aus Aminosäuren besteht schließlich jedes Peptid.
Alles in allem ist für eine schöne, strahlende und straffe Haut jedoch nichts so wichtig, wie eine ausgewogene Ernährung mit möglichst viel Bewegung. Ansonsten - testen Sie die Wirkung peptidhaltiger Produkte doch einfach mal am eigenen Leib und erstatten Sie anderen Verbrauchern in unserem Forum Bericht!